Ein Erfahrungsbericht von Anna, 18 Jahre alt

Ich bin eines der G8-Versuchskaninchen :D
Das heißt, ich habe mein Abitur mit 17 Jahren geschrieben, bestanden und plötzlich musste ich nicht mehr in die Schule. Zwar habe ich mich bei einigen Organisationen (Weltweit) beworben, um ein Auslands-FSJ zu machen, aber die Absagen trafen eine nach der anderen ein. Zu jung, hieß es, obwohl ich bis zum Reiseantritt schon längst 18 gewesen sein würde. Trotz Frustration und Verunsicherung habe ich weiter nach einer Möglichkeit gesucht in einem spanisch sprachigem Land ein FSJ zu machen. Durch Zufall (oder Schicksal ;) ) bin ich dann auf der Website von „El Cambio“ gelandet.

Obwohl der Inhaber, Marco, voll in seinem Element irgendwo auf der Welt unterwegs war, haben wir es dennoch geschafft mehrere Telefontermine zu koordinieren. Wir haben ausführlich über meine Vorstellungen, Wünsche und Hintergründe gesprochen, waren sehr schnell „per Du“ und ich hatte ein gutes Gefühl bei der Sache. Der Kontakt lief ausschliesslich per Mail oder Telefon ab, da ich zu dieser Zeit noch keinen Skype-Account hatte. Natürlich kann es verunsichernd sein, wenn man die Agentur nie persönlich zu Gesicht bekommt, möchte hier aber jeden ermutigen, Marco zu vertrauen! Ich hab das auch getan und bin sehr froh darüber! Marco war auch sofort bereit, mir ausführliche Informationen über „El Cambio“, dessen Gründungshintergrund und Philosophie, sowie über ihn selbst zu geben. Das hat meine Eltern und mich sehr beruhigt und ich habe bald meinen Fragebogen zurückgeschickt und mich verbindlich angemeldet.

Hier in Buenos Aires hat alles problemlos geklappt. Ich wurde vom Flughafen zu meiner Gastfamilie gebracht, die ich davor von Marco durch ein PDF-Dokument in Form von Bildern und Text per Mail vorgestellt bekommen hatte. Auch wenn es ein Sprung ins kalte Wasser war, bezüglich meiner Spanischkenntnisse, hab ich mich bei Marta, einer sehr lieben "abuela" total wohl gefühlt. Die ersten 5 Tage habe ich zwar wenig verstanden, aber irgendwann ist der Groschen gefallen :D
Auch in der Schule lief alles glatt,. Ich wurde wahnsinnig freundlich aufgenommen und besuche auch nach meinem Spanischkurs in Buenos Aires noch häufig Aktivitäten, die von der Schule organisiert werden (DVD-Abende; Ausflüge in Museen, Stadtteile,…; Sprechtraining, usw.). Sehr sympathische Lehrer, nette Mitschüler jeder Altersklasse und eine sehr zentrale Lage haben die Schule zu meinem zweiten Zuhause in Buenos Aires gemacht.

Mein Sozialpraktikum habe ich nach 3 Wochen Sprachschule in einem Kinderheim begonnen. Ich hatte zwar einen kleinen Kulturschock, aber mittlerweile habe ich mich an die andere Denkweise und Erziehung in Argentinien gewöhnt und meinen Platz gefunden. Das ganze Projekt gestaltet sich sehr locker: Niemand nimmt es einem übel, wenn man nicht zur Arbeit kommen kann, weil gestreikt wird und kein Zug fährt oder wenn man sein Visum durch eine Ausreise nach Uruguay verlängern muss und sich dabei einen kleinen Urlaub gönnt :D
Mein Leben hat sich sehr verändert, aber ich bin froh, dass es doch noch mit dem Auslandsjahr geklappt hat. Für mich war es wichtig, nicht komplett allein unterwegs zu sein und daher war eine Organisation wie „El Cambio“ sehr wichtig für mich und meine Eltern, gerade wegen den beruhigenderweise deutschen Ansprechpersonen vor Ort in Buenos Aires. Ich kann nur jedem raten, sich den Sprung ins kalte Wasser zu trauen und sich dabei auf Marco und El Cambio zu verlassen ;)
Viel Spaß dabei :)